Energetische Amortisationszeit  (Energierücklaufzeit)
 
Können Wind- und Solarkraftanlagen so viel Energie erzeugen
wie zu ihrer Herstellung erforderlich war?
 
Erneuerbare Energien sind klimaverträglich und schonen die Energieträger Erdöl, Erdgas und Uran. Die Anlagen zu deren Nutzung müssen freilich hergestellt, betrieben und wieder fachgerecht entsorgt werden. Dazu ist Energie notwendig. Die Frage erhebt sich nun, kann z.B. eine Windkraftanlage im Laufe ihrer Lebensdauer von 20-30 Jah- ren so viel Energie erzeugen wie zu ihrer Herstellung erforderlich war? Amortisiert sich also die Anlage energe- tisch?
 
Diese Frage beantwortete die Kernforschungsanlage Jülich schon vor mehr als 30 Jahren mit einem eindeutigen
"Ja". Deutsche Großforschungseinrichtungen ermittelten vor wenigen Jahren auf Grund höherer Effizienz und gefallener Investitionskosten bei Windkraftanlagen eine energetische Amortisationszeit von nur einem halben Jahr. Bei der Wasserkraft beträgt sie ein Jahr, beim Sonnenkollektor (Warmwasser) zwei Jahre und bei der Photovoltaik (Solarstrom) vier Jahre; im Jahre 2011 ermittelten die Forscher vom Institut für Energiewirtschaft der Universität Stuttgart bei der Photovoltaik sogar nur noch rund zwei Jahre. Nimmt man eine Betriebszeit der Anlagen von 25 Jahren an, dann erwirtschaftet im günstigsten Fall eine Windkraftanlage im Laufe ihres Lebens 50mal mehr Ener- gie als zu ihrer Herstellung, deren Betrieb und Abbau erforderlich ist. Im ungünstigsten Fall sind es bei Photovol- taikanlagen immerhin noch 12mal mehr.
 
Im Gegensatz dazu amortisieren sich
fossil gefeuerte Kraftwerke und Kernkraftwerke sowie Heizkessel über deren gesamte Betriebszeit energetisch nie, weil sie immer mehr Energie in Form von Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran brauchen als sie an Nutzenergie in Form von Strom oder Wärme liefern.
Z U R Ü C K
S T A R T