S T A R T
Z U R Ü C K

Es gibt auch in Lahr immer wieder Leute, die die angeblich hohen Kosten des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes kritisieren. Eine solch einseitige Feststellung ist befremdlich, ist es doch inzwischen ein Gebot der Stunde, nicht nur Energie einzusparen und den Nutzungsgrad von technischen Geräten zu erhöhen, sondern auch die Kraft-Wärme- Kopplung und erneuerbare Energien zu nutzen. Letzteres aber fördert gerade
das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das erfolgreichste Gesetz aller Zeiten, im Inland oft schlecht geredet, im Ausland weltweit in rund 50 Ländern ko- piert: von Südamerka und Kanada über Europa bis nach Japan und China.
 
Umlage statt staatliche Subventionen
 
Der Grund für den Erfolg? Es sind keine zig-Milliarden an staatlichen Subventionen wie bei der Kohle und dem Uran notwendig, sondern unter den Stromkunden nur eine Umverteilung von Geldern, wie das z.B. bei der Kraftfahrzeug- versicherung gang und gäbe ist und dort nie in Frage gestellt wurde: Diejenigen, die viele Unfälle machen (sprich “Egalstrom” verbrauchen) müssen einen Malus zahlen und diejenigen, die unfallfrei fahren (sprich Ökostrom erzeu- gen) erhalten einen Bonus. Und wie hoch ist der Malus für den Haushaltsstromkunden? Rund 3,5 Cent/Kilowatt- stunde im Jahre 2011. Dieser Umlagebetrag ist eine gute Zukunfts-Investition. Schließlich entstanden allein im Jahr 2009 im Stromsektor versteckte Umweltkosten in Höhe von 5,7 Milliarden Euro  - außerdem erübrigten die erneuer- baren Energien Brennstoff-Importe im Wert von 2,2 Milliarden Euro.
 
Wir sollten deshalb nicht immer nach den Kosten von Sonne, Wind und Biomasse fragen, sondern danach, was es uns kostet, wenn wir sie nicht nutzen !
 
Erneuerbare kein "Sündenbock" für Strompreiserhöhungen im Haushalt und der Industrie
 
Die Kritiker des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes wären deshalb gut beraten, ausgewogen zu argumentieren und nicht bei jeder Strompreiserhöhung die Erneuerbaren dafür verantwortlich zu machen. Es ist schließlich politisch gewollt, dass deren Anteil an der deutschen Stromerzeugung wächst. Ende 2011 waren es bereits 21%. Das hat vorübergehend auch seinen Preis, und zwar 15% des Haushaltsstromes.
 
Ein so hoher Betrag wäre freilich gar nicht notwendig, weil neben günstigeren Stromeinkäufen die erneuerbaren Energien auch zu einer Verbilligung des Stromes beitragen. Der Grund: Sie ermöglichen es den Energieversorgern bei einem zeitweisen Überangebot die teuren, konventionellen Kraftwerke aus dem Netz zu nehmen. Laut verschie- dener Experten beläuft der sich daraus ergebende Gewinn in den Jahren 2009 und 2010 auf rund 1,5 Cent/kWh. Zu Beginn des Jahres 2011 wäre deshalb entweder überhaupt keine oder nur eine geringe Strompreiserhöhung notwendig gewesen. Dieser preisdämpfende Mechanismus der Erneuerbaren, in Fachkreisen auch als Merit-Order- Effekt bezeichnet, ist beim Verbraucher kaum bekannt. Soll er auch nich, sonst wären Strompreiserhöhungen nicht so leicht durchsetzbar.
 
Auch Firmen profitieren von dem sog. "Merit-Order-Effekt". Darüber hinaus wird ab Januar 2012 der Kreis der stromintensiven Industrie, die von der Öko-Umlage weitgehend entlastet wird, erneut ausgeweitet. Die Regierung verteilt somit die Lasten der Energiewende auf immer weniger Schultern  -  ein weiterer Grund, warum die Strom- preise für den Mittelstand und die Haushalte nicht in dem Maße sinken wie eigentlich zu erwarten wäre. Nähere Informationen zu diesem Thema gehen aus der Schaltfläche unten rechts hervor.    
 
Redlichkeit gefordert
 
Es ist unredlich, lediglich die Kostensteigerungen aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz weiterzugeben, die Kostensenkungen dagegen stillschweigend als zusätzlichen Gewinn zu verbuchen. Anfang 2011 betrug er in Deutschland immerhin zwei Milliarden Euro! Die Vorsitzenden der Bundesnetzagentur und der Monopolkommission warnten zwar davor, die gestiegene EEG-Umlage in voller Höhe dem Verbraucher aufzubürden  -die aktuelle Welle von Strompreiserhöhungen sei "sachlich nicht gerechtfertigt"-  in der Praxis kamen die Warnungen bei einem gro- ßen Teil der Energieversorger jedoch nicht an. So erhöhten z. B. am Oberrhein das E-Werk Mittelbaden in Lahr Anfang 2011 den Strompreis um den vollen EEG-Differenzbetrag in Höhe von 1,76 Cent/kWh; bei der Badenova in Freiburg waren es nur 1,09 Cent/kWh.
 
Zum Jahreswechsel 2011/12 sind dagegen beim E-Werk Mittelbaden und der Badenova zunächst noch keine Tarifanpassungen vorgesehen. Wirkt sich da bereits der dämpfende Einfluss der erneuerbaren Energien auf die Strompreise aus?
KOSTEN  DES  ERNEUERBAREN-ENERGIEN-GESETZES (EEG)
 
UND DIE  PREISDÄMPFENDE  WIRKUNG  DER  ERNEUERBAREN
Erneuerbare keine Preistreiber für Industriestrom